6 Messfehler, die du mit einem Infrarot Thermometer vermeiden solltest

Messfehler bei Temperaturmessung mit Infrarot-Thermometer
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Die berührungslose Temperaturmessung mit einem Infrarot Thermometer kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Auf dem Weg zwischen Messgerät und Messobjekt können externe Störeinflüsse oder Messfehler bei der Anwendung das Ergebnis verfälschen.

Damit du von Anfang an ein genaues Ergebnis mit deinem Infrarot Thermometer erhältst, haben wir in diesem Beitrag die 6 häufigsten Messfehler und wie du sie vermeiden kannst beschrieben.

Wenn du es ganz genau wissen möchtest, empfehlen wir dir zur Vorablektüre unseren Beitrag zum Aufbau und Funktionsweise von Infrarot Thermometern.

 

 

Messfehler 1 – Störgrößen auf der Übertragungsstrecke

Die Temperaturmessung über die Infrarotstrahlung eines Körpers erfolgt in der Regel berührungslos. Dabei gibt es an verschiedenen Punkten Fehlerquellen, welche das Ergebnis beeinflussen können. Neben der Oberflächenbeschaffenheit eines Messobjekts können vor allem Störfaktoren auf dem Übertragungsweg zwischen Infrarot Thermometer und Messobjekt die Temperatur verfälschen.

Typische Störgrößen, die zu Messfehlern führen sind Staub- und Schmutzpartikel in der Luft, sowie Feuchtigkeit in Form von Dampf und Gasen. Achte darauf, dass auf der Übertragungsstrecke keine dieser Störgrößen deine Messung beeinflusst und versuche eventuell die Messumgebung zu verändern.

Messfehler durch Schmutz und Feuchtigkeit bei Infrarot Thermometer
Abbildung: Messfehler bei der Infrarot-Messung durch Störgrößen

 

Messfehler 2 – Falsch eingestellter Emissionsgrad

Infrarot-Messgeräte erfassen die von einem Messobjekt abgegebene Infrarotstrahlung und errechnen daraus die Temperatur. Der Emissionsgrad beschreibt in diesem Zusammenhang die Fähigkeit eines Körpers Infrarot-Energie an seine Umgebung abzugeben. Sein Wert wird auf einer Skala von 0 bis 1 bestimmt.

Infrarot Thermometer haben in der Regel einen voreingestellten Emissionsgrad von 0,95 und können damit die meisten Materialien wie Beton, Holz oder lackierte Flächen sehr gut messen. Verschiedene Metalle mit glänzenden und spiegelnden Oberflächen haben aber einen sehr niedrigen Emissionswert und lassen sich mit dieser Einstellung nicht genau messen.

Um auch Objekte mit niedrigem Emissionsgrad messbar zu machen, kann entweder deren Oberfläche verändert werden (z.B. Lackierung, Klebeband) oder der Emissionsgrad am Infrarot Thermometer angepasst werden. Besitzt man ein Infrarot Thermometer mit einstellbarem Emissionsgrad ist es wichtig den korrekten Wert zu kennen, da es je nach Material sonst zu großen Abweichungen kommen kann.

Genaue Informationen zum Thema Emission von Objekten und eine Emissionsgrad-Tabelle mit den Werten aller gängigen Materialien haben wir in diesem Beitrag für dich zusammen gefasst.

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Unsere Empfehlung – MESTEK IR Laser mit einstellbarem Emissionsgrad

Das funktionsreiche Infrarot Thermometer von MESTEK ist unsere Empfehlung für Haushalt und Werkstatt. Das Gerät hat einen Laserkreis zum genauen anvisieren des Messflecks und bietet einen einstellbaren Emissionsgrad. Zumdem kann es im Vergleich zu anderen Geräten auch die Raumteperatur und Luftfeuchtigkeit messen für die Identifizierung von schimmelgefährdeten Stellen.

Zum besseren Vergleich verschiedener Geräte empfehlen wir auch einen Blick in unsere Video-Testberichte.

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Messfehler 3 – Temperaturwechsel ohne Angleichzeit

Infrarot Thermometer sind portabel und können an den verschiedensten Orten eingesetzt werden. Kommt es aber zu einem großen Temperaturwechsel, benötigen auch digitale Thermometer eine Angleichzeit, um sich der Umgebungstemperatur anzupassen. Das gilt vor allem für Infrarot Thermometer mit eingebautem Hygrometer, damit sich die Sensoren für Luftfeuchtigkeit, Oberflächentemperatur und Raumtemperatur anpassen können.

Um Messfehler zu vermeiden, ist es empfehlenswert das Thermometer dort zu lagern, wo die Temperatur gemessen werden soll. Alternativ sollte man bei großen Temperaturschwankungen eine Angleichzeit von ca. 5 Minuten berücksichtigen.

 

Messfehler 4 – Abstand zwischen Infrarot Thermometer und Objekt ist zu groß

Zielt man mit einem Infrarot Thermometer auf ein Objekt, so wird nicht der kleine Punkt des Laserpointers sondern ein Kegel um diesen Punkt gemessen. Diesen Bereich bezeichnet man auch als Messfleck. Steht man zu weit entfernt kann es sein, dass der Messfleck größer als das Messobjekt ist und umliegende Bereiche fälschlicherweise mit gemessen werden.

Um zu wissen aus welcher Entfernung man ein gutes Messergebnis erwarten kann, besitzt jedes Infrarot Thermometer eine Kennziffer zur optischen Auflösung, auch Messoptik genannt. Diese setzt sich zusammen aus der Entfernung zum Messobjekt (Distance) und der Größe des Messfleck (Spot).

Eine Messoptik von 8:1 bedeutet zum Beispiel, dass der Messfleck bei einem Abstand von 80 cm bereits 10 cm groß ist. Ist das Messobjekt aber nur 7,5 cm groß kommt zu einem Messfehler.

Messoptik eines Infrarot Thermometers im Verhältnis 8:1
Abbildung: Messoptik eines Infrarot Thermometers im Verhältnis 8:1

Achte für genaue Messergebnisse immer auf die Messoptik deines Infrarot Thermometers. Es gibt auch Geräte, welche durch einen Mehrfeld-Laserpointer oder ein LED-Licht den gesamten Messfleck anzeigen. Das hilft dir optisch die genauen Außengrenzen zu erkennen. Wenn du ein Gerät mit einfachen Laserpointer verwendest, solltest du auf Nummer sicher gehen und wenn möglich aus geringer Entfernung messen.

Messfehler 5 – Pflege eines Infrarot Thermometers

Durch eine schmutzige Brille lässt sich schlecht sehen! Auch die Messung von Infrarotstrahlen basiert auf einer optischen Erfassung der IR-Strahlung eines Körpers.

Trage immer dafür Sorge, dass dein Infrarot Thermometer eine saubere Linse hat und bei dampfenden Flüssigkeiten die Linse nicht beschlägt. Das gewährleistet eine korrekte Messung der Infrarotstrahlung und eine genaue Temperaturangabe.

 

Messfehler 6 – Saubere Messoberfläche

Was für das Messgerät gilt, kann auch auf die Oberfläche des Messobjekts angewendet werden. Infrarot Thermometer messen in der Regel kontaktlos die Oberflächentemperatur eines Körpers. Sollte sich nun Dreck, Staub oder andere Verunreinigung auf der Oberfläche abgelagert haben, wird auch hier die Oberfläche des Schmutzes gemessen.

Prüfe immer ob dein Messobjekt schmutzig ist und reinige gegebenenfalls die Oberfläche vor der Messung. Achte auch darauf, dass dein Messpunkt nicht über einem Lufteinschluss im Material ist. Luft ist ein schlechter Wärmeleiter und kann zu Messfehlern führen.

 

Wenn du mehr interessante Anwendungen und Praxistipps zu Infrarot Thermometern suchst, dann schau doch auch in unserem Ratgeber-Blog vorbei. Informationen zur Auswahl und Kauf eines Infrarot Thermometer sowie aktuelle Angebote findest du hier.

 

Quellenangabe

Der vorliegende Beitrag und die Grafik „Messfehler bei der Infrarot-Messung“ basieren auf der Quelle des renommierten Herstellers – Testo.