Grundsätzlich sendet jedes Objekt dessen Temperatur über dem absoluten Nullpunkt von -273,15°C (0 Kelvin) liegt Infrarotstrahlung (auch Wärmestrahlung) aus. Infrarot-Messgeräte können diese Strahlung, auch von vermeintlich kalten Körpern, aufnehmen und verarbeiten. Für das menschliche Auge ist IR-Strahlung nicht sichtbar, da es den zugrunde liegenden Wellenlängenbereich nicht wahrnehmen kann.
Es gibt verschiedene Infrarot-Messgeräte und Anwendungsbereiche. Am bekanntesten sind Infrarot Thermometer und Wärmebildkameras, welche häufig in Haushalt und Handwerk zur Temperaturmessung und Thermografie genutzt werden. In der Industrie werden Messergebnisse auch direkt in angeschlossene Regelsysteme übertragen und zur Prozesssteuerung genutzt.
Aufbau und Funktionsweise eines Infrarot Thermometers
Je höher die Temperatur eines Objektes ist, desto mehr Infrarotstrahlung sendet es aus. Abstrahiert man Aufbau und Funktionsweise eines Infrarot Thermometers, so lassen sich 5 wesentliche Bestandteile der Temperaturmessung identifizieren. Die schematische Darstellung verdeutlicht, wie die IR-Strahlung aufgenommen, verarbeitet und als Messwert ausgegeben wird.
- MESSOBJEKT: Das Objekt sendet elektromagnetische Strahlung aus, wovon ein Teil Infrarotstrahlung ist. Ein bestimmter Bereich (Messfleck) wird mit dem Infrarot Thermometer anvisiert um dessen Temperatur zu messen.
- OPTIK: Die Linse des Infrarot-Messgeräts sammelt die abgegeben Strahlung des Messobjekts und fokussiert sie auf den Sensor.
- SENSOR: Die auf den Sensor auftreffende Infrarotstrahlung wird in ein elektronisches Signal umgewandelt und an die Elektronik weiter geleitet.
- ELEKTRONIK: Das eingehende Signal wird von der Elektronik verstärkt, elektronisch interpretiert und zur beabsichtigten Ausgabegröße (°C oder °F) weiterverarbeitet.
- DISPLAY: Die gemessene Temperatur wird auf dem Display des Infrarot Thermometers dargestellt. Andere Infrarot-Messgeräte wie Wärmebildkameras visualisieren die IR-Strahlung als Thermografie Wärmebild auf dem Display.
Was sollte man bei der Infrarot – Temperaturmessung beachten
Ausgangspunkt für die Temperaturmessung mit einem Infrarot Thermometer ist die vom Messobjekt emittierte Infrarotstrahlung. Betrachtet man aber die Vielzahl an möglichen Objekten und deren unterschiedliche Aggregatszustände wie fest, flüssig, gasförmig wird schnell klar, dass ein Infrarotsensor weitere Faktoren bei der Messung berücksichtigen muss.
Die von einem Infrarot-Messgerät aufgenommene Strahlung setzt sich zusammen aus der eigenen Emission des Messobjekts, der Reflexion von Fremdstrahlung und der Strahlung die durch das Objekt hindurch geht (Transmission). In einer idealen Versuchsanordnung ohne Reflexion und Transmission würde ein Messobjekt nur seine eigene Infrarotstrahlung abgeben. Dieser Ideale Messkörper wird in der Physik auch als „Schwarzer Strahler“ bezeichnet und hat einen Emissionsgrad von 1.
Unter realen Bedingungen wir der Emissionsgrad eines Körpers aber immer kleiner 1 sein, da Reflexion und Transmission die Infrarotmessung stets beeinflussen. Solch ein normaler, in der Natur vorkommender Körper wird dann als „Grauer Strahler“ bezeichnet. Aufgrund seiner verringerten Strahlungsemission, sollte für ein präzises Messergebnis der Emissionsgrad am Infrarot-Messgerät angepasst werden.
In den meisten Infrarot Thermometern ist ein Emissionsgrad von 0,95 standardmäßig voreingestellt. Mit dieser Einstellung kann die Mehrheit an organischen Stoffen und Flüssigkeiten mit einer geringen Standardabweichung gemessen werden. Eine Ausnahme bilden Metalle mit spiegelnden Oberflächen. Um eine präzise Temperaturmessung zu gewährleisten sollte der Emissionsgrad angepasst, oder die Oberflächenstruktur des Objekts z.B. durch eine Lackierung oder einen Messaufkleber angepasst werden. Eine Tabelle mit den verschiedenen Emissionswerten ist in der Infrarot Thermometer Bedienungsanleitung zu finden oder kann hier eingesehen werden.
Unsere Empfehlung – MESTEK Pyrometer mit einstellbarem Emissionsgrad
Ein gutes und günstiges Infrarot Thermometer mit einstellbarem Emissionsgrad und einem Laserpointer-Kreis zum anvisieren des Messobjektes bietet aktuell die Firma MESTEK mit ihrem Multifunktions IR Pyrometer.
Das Gerät zeigt neben der Oberflächentemperatur auch die Raumtemperatur und Luftgeuchtigkeit an einer Messung an, kann die letzten Ergebnisse speichern und ist ideal für den Einsatz in Haushalt und Werkstatt.
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Wenn du genauer wissen möchtest, wie man ein Infrarot-Messverfahren optimieren kann, dann schau dir auch unseren Beitrag – 3 Schritte für eine präzise Temperaturmessung mit Infrarot Thermometern an.
Begriff – Pyrometer oder Infrarot Thermometer
Im heutigen Sprachgebrauch werden die Begriffe Pyrometer und Infrarot Thermometer immer wieder synonym gebraucht. Dabei wird die Bezeichnung „Infrarot Thermometer“ (auch Laser Thermometer) vor allem für Messgeräte zur Nutzung im Haushalt und der heimischen Werkstatt verwendet. Der Begriff Pyrometer wiederrum wird häufig in Industrie und Handwerk genutzt.
Der Wortstamm „Pyrometer“ ist altgriechisch und bedeutet soviel wie „Feuer“. Der große Vorteil der hier beschriebenen Infrarot Messgeräte liegt in der kontaktlosen Messung dieses „Feuers“ oder auch anderer Temperaturbereiche.
In Wissenschaft und Industrie werden heute verschiedene Pyrometer Arten mit unterschiedlichen Detektoren eingesetzt. Diese sind zum Teils fest in Maschinen installiert und wurden nach besonderen Industrie-Standards geeicht z.B. für automatisierte Qualitätsprüfung in der Herstellung. Im Privatbereich nutzen wir genau genommen ein transportables Pyrometer für die Hand. Hier hat sich aber im täglichen Sprachgebrauch der Begriff Infrarot Thermometer durchgesetzt.
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Quellenangabe
Der vorliegende Beitrag und die Grafik zum Aufbau eines Infrarot-Thermometers basieren auf den Quellen der renommierten Hersteller – Testo und Optris.